Sonntag, 12. Juli 2009

Aufteilung Frankreichs in Départements 1790: Wie wäre das heute?

"Am 26. Februar 1790 wurde Frankreich in 83 ungefähr gleich große Départements aufgeteilt. Als Größe wurde dabei festgelegt, dass die Grenze von der Hauptstadt des Départements nicht weiter als einen Tagesritt zu Pferd entfernt sein dürfe." (Quelle) In der heutigen Zeit von Gemeindefusionen, gemeinsamer Wirtschaftsförderung mehrere Kantone und Metropolitan-Regionen in der Schweiz kann man sich überlegen, wie ein ähnliches Verfahren in der Schweiz der heutigen Zeit aussehen würde.

Wie charakterisiert sich das Vorgehen?
- Objekte Kriterien für die Grösse anwenden: Fakten statt Emotionen in den Vordergrund stellen
- Verwendung eines üblichen Transportmittels annehmen: Hier würde man heute das Auto oder den öffentlichen Verkehr verwenden
- Das Ziel soll innert nützlicher Frist erreicht werden

Wir variieren "innert nützlicher Frist" mal ein bisschen, denn die heutige Erwartung ist da anders:
- Einen Tag, zur Illustration: Ganz West-Europa wäre ein einheitliches Rechtgebiet
- 2 Stunden, die die Arbeitslosenversicherung als zumutbaren Arbeitsweg betrachtet: Die ganze Schweiz - zumindest nördlich der Alpen - als eine einzige Einheit
- 1 Stunde, ein durchaus tolerierbarer Weg für einen Gang zu den Behörden: Das entspricht ungefähr dem Bild der Grossregionen gemäss Bundesamt für Statistik

- 30 Minuten, meine Schätzung für das Erreichen des Agglomerationszentrums aus den umliegenden Wohngemeinden und somit ungefähr das, was ein "zusammengehöriges Gebiet" ist: Ungefähr das Bild des Bundesamtes für Statistik über die Agglomerationen der Schweiz

Fazit: Das Bundesamt für Statistik ist schon weiter als die Politiker und die Bevölkerung

1 Kommentar:

  1. Grossartige, zukunftsträchtige Idee. Da wir offenbar immer noch viel zu viel Geld zur Verfügung haben, vernichten wir aber wahrscheinlich noch über längere Zeit unnötig öffentliche Mittel in diesen kleinräumlichen Strukturen.

    Eines stört mich jedoch an den vorgeschlagenen Grossregionen: Wieso hat man nicht den Mut, auch der Grossregion Zürich keine Sonderstellung einzuräumen und macht aus Zürich und dem Aargau eine einzige Region? Käme die politische Diskussion tatsächlich ins Rollen, wäre damit für die übrige Schweiz ein erheblicher Stein des Anstosses aus dem Weg geräumt.

    AntwortenLöschen