Samstag, 28. November 2009

Velo-Wanderung an der Saane

Heute war ich mit meinen beiden Söhnen auf einer Velo-Wanderung entlang der Saane, um noch unbekannte Gebiete von Bösingen zu entdecken.

Hier einige Eindrücke dieses Spät-Herbst-Nachmittags:


Ein Riesen-Sandwich im Saanefeld


Hanehus


Lischera


Der Richterwilbach mündet in die Saane. Er entspringt am anderen Ende unserer Gemeinde, bei der Autobahn A12 zwischen Schmitten und Düdingen (beim fest installierten Radar)


Saane beim Auried-Steg





Eisen-Tiere bei der Laserjet 2000 AG

Montag, 23. November 2009

"Spezialfinanzierung Luftverkehr": Abstimmungs-Empfehlung der FDP Bösingen

In den Diskussionen, die ich bisher erlebt habe, war diese Vorlage die unumstrittenste dieses Abstimmungs-Sonntags. Komisch eigentlich, dass so etwas in der Verfassung geregelt wird.

Worum es geht:
- Ein Teil der Steuereinnahmen auf Flugtreibstoffen soll dem Luftverkehr zu Gute kommen. Heute wird alles dem Strassenverkehr zugeführt.
- Diese rund 40 Millionen pro Jahr sollen für die technische Sicherheit, den Schutz vor Terroranschlägen und den Umweltschutz verwendet werden.

Bundesrat und Parlament argumentieren wie folgt:
- Es ist richtig, dass ein Teil der Einnahmen aus dem Luftverkehr wieder zu diesem zurückfliesst

Die Gegner bringen ein:
- Das Geld wird vor allem für regionale Flughäfen verwendet, so dass dort eine grössere Lärm- und Umweltbelastung zu erwarten ist.
- Diese 40 Millionen werden im Strassenbau fehlen

Der Vorstand der FDP Bösingen unterstützt die Haltung von Bundesrat und Parlament und empfiehlt, JA zu stimmen.

Sonntag, 22. November 2009

Estavayer-le-Lac auf Deutsch?

Stäffis am See! Noch nie gehört

Und weitere deutsche Ortsnamen aus unserer Gegend:
- Avenches: Wiflisburg
- Montreux: Muchtern
- Nyon: Neuss
- Payerne: Peterlingen

Quelle: Das Magazin 47/2009, S48

Freitag, 20. November 2009

Mitgliederversammlung 07.12.2009 fällt aus

Die Mitgliederversammlung der FDP Bösingen, an der über die Geschäfte der kommenden Gemeindeversammlung hätte informiert werden sollen, fällt aus.

Der Vorstand erachtet die traktandierten Geschäfte als unbestritten und empfiehlt, den Empfehlungen des Gemeinderates zu folgen.

Die nächste Hauptversammlung findet am 19.04.2010 statt.

Wir wünschen euch bereits heute schöne Feiertage und einen guten Start ins neue Jahr!

Dienstag, 17. November 2009

"Verbot von Kriegsmaterial-Exporten": Abstimmungs-Empfehlung der FDP Bösingen

Arbeitsplätze gegen Friedensbemühungen - ein schwieriges Thema. Schauen wir es uns an.

Worum es geht:
- Die Ausfuhr von Rüstungsgütern aus der Schweiz wird verboten

Das Initiativ-Komittee und die Befürworter führen folgende Argumente an:
- Die Schweiz ist wirtschaftlich nicht auf Waffenausfuhren angewiesen
- Der Bund soll während 10 Jahren Regionen und Beschäftigte unterstützen, die durch dieses Verbot negativ betroffen sind
- Die Schweiz profitiert seit Jahrzehnten vom Frieden und soll deshalb aktiv zur Abrüstung und Rüstungskontrolle beitragen

Die Gegner dieser Initiative nennen folgende Gründe für ihre Meinung:
- Die Initiative bedroht mehrere Tausend Arbeitsplätze und einen ganzen Industriezweig
- Auch Zulieferer-Firmen, die technologische Spitzenprodukte für Militär und Zivilnutzung herstellen, wären betroffen. Eine Quelle der industriellen Innovation in der Schweiz wäre gefährdet.
- Der Bund müsste rund 500 Millionen Franken für die obengenannten Kompensationszahlung ausgeben
- Die Initiative gefährdet die Sicherheit der Schweiz, weil wir keine eigene Rüstungsindustrie mehr hätte und alles im Ausland kaufen müsste
- Die Schweiz verfügt über strenge Bewilligungskriterien für die Ausfuhr von Kriegsmaterial

Der Vorstand der FDP Bösingen lehnt diese Initiative ab und empfiehlt, NEIN zu stimmen.

--------------------------------------------------------------------

Ein Freund hat mich gebeten, hier seinen Leserbrief im Zusammenhang mit dieser Initiative zu publizieren, was ich gerne tue:

"Die Befürworter der Initiative mögen aus ehrwürdigen Gründen diese ins Leben gerufen haben, jedoch verkennen sie einige Aspekte, zu denen ich Stellung nehmen möchte.

Bei einer Annahme der Initiative wird in der ganzen Welt kein einziger Konflikt weniger entstehen, kein einziges Opfer weniger in den Nachrichten gemeldet werden. Mit Sicherheit werden die Terroristen und andere Schurkenstaaten ihr Material wo anders auftreiben. Wenn Nationalrat Lang den Bundesrat als verlogen hinstellt, dann frage ich mich, ob es weniger verlogen ist, zu denken, dass es egal sei wenn ein Opfer stirbt, Hauptsache nicht mit einer Schweizer Waffe. Die Schweiz ist bestrebt nur den “Guten“ Waffen zu liefern, in einem Konflikt ist es jedoch nicht immer einfach die “Guten“ von den “Bösen“ zu unterscheiden, den jede Konfliktpartei sieht sich im Recht. Wenn Schweizer Munition durch Sniper der Britischen Armee im Kampf gegen die Taliban und andere Terroristen eingesetzt wird und die GSOA/Initianten respektive links gerichtete Medien dies gerade vor der Abstimmung publik machen, dann frage ich mich oder besser sollten sie sich fragen, ob es denn besser wäre, wenn Selbstmordattentäter mit Sprenggurten unschuldige Zivilisten töten. Leider sind nur die harten Fakten, sprich die Anzahl Opfer durch Waffengewalt messbar, ich meine jedoch dass dem gegenüber eine Vielzahl Menschen mehr dank den Waffen beschützt werden können, dessen Quantifizierung leider nicht so einfach ist und einfach ignoriert wird. Oder man stelle sich vor was während des kalten Krieges passiert wäre, wenn plötzlich eine Seite auf Waffen verzichtet hätte, wahrscheinlich wäre der erträumte Frieden der GSOA kaum eingetreten, im Gegenteil…

Vor 10 Jahren hat man die bundeseigenen Rüstungsfirmen in AG gewandelt und somit zum gewinnorientierten Geschäften beauftragt. Die komplexen und kostenintensiven Entwicklungen zwingen zu Partnerschaften zwischen internationalen Firmen um eben die Kosten aufteilen zu können. Da bekanntermassen die Schweizer Armee und auch die Armeen unserer Nachbarländer die Budgets senkten, können als weitere Folge der Kürzungen nicht mehr genügende Mengen zur vernünftigen Preisbildung bei einzelnen Armeen abgesetzt werden, so dass Exporte nebst den Bedürfnissen der Käufer rein wirtschaftlich unumgänglich sind. Und übrigens, wenn die RUAG 200'000 Fr. in die Kampagne einwirft, dann ist dass legitm, Eigentümer Bund hin oder her, schliesslich bezahlt die RUAG Steuern wie jede AG auch...

Die linken Befürworter der Initiative argumentieren sehr auf der emotionalen Ebene, da die sachliche Ebene dagegen spricht. Wenn schon emotional frage ich mich, wieso die gleichen Kreise dann die Abtreibung befürworten? Da spielt es scheinbar keine Rolle mehr. Ist Leben nicht = Leben?

Müsste dann Konsequenterweise nicht auch ein Waffenimport verboten werden? Ah, sorry geht ja nicht, da die SP sich zur Armee bekennt hat. Nur muss sich diese ausrüsten können, und zwar nicht erst wenn es zu spät ist. Und dazu braucht es das komplexe Know-how der Schweizer Rüstungsindustrie. Ich halte auch nichts von dem Aufwuchskonzept der Armee, denn woher soll sie zur gegebenen Zeit die Rohstoffe hernehmen, wenn schon in Friedenszeiten die Nachfrage dermassen hoch ist, dass die Kupferdrähte der SBB geklaut werden?

Zur geplanten Unterstützung des Bundes für die betroffenen Regionen kann ich mir kaum vorstellen, dass im Berner Oberland die etablierten Firmen Freudensprünge machen würden, wenn nun die RUAG zur Ausrichtung auf neue Märkte und Technologien zu einem Konkurrent subventioniert würde.

In diesem Sinne gibt es nur eine vernünftige Handelsweise: NEIN zur Exportverbotsinitiative und der CH-Armee wieder mehr Mittel geben.

Fabrice Kneubühler, Hilterfingen"

Sonntag, 15. November 2009

Anti-Minarett-Initiative: Abstimmungs-Empfehlung der FDP Bösingen

In verschiedenen Diskussionsrunden hat sich gezeigt, dass dieses Thema äusserst emotional und heftig diskutiert wird. Wir versuchen deshalb wie üblich, die Argumente aufzuführen und dann objektiv abzuwägen.

Worum es geht:
- Der Bau von Minaretten wird in der Schweiz verboten. Minarette sind turmartige Bauten zur Kennzeichnung des Ortes der Religionsausübung.

Die Initiaten und Befürworter argumentieren wie folgt:
- Minarette sind das Symbol des politisch-gesellschaftlichen Machtanspruches des Islams. Sie haben keine religiöse Funktion, sondern sind die Plattform für den Muezzin, um die Vormacht des Islams zu verkünden. Es ist ein Symbol für den Machtanspruch des Islams - genau wie Ganzkörper-Verhüllung, Zwangsehe und Mädchenbeschneidung
- Diese Initiative ist deshalb eine unmissverständliche Absage an die Islamisierung der Schweiz. Wer in unserem Land leben will, hat unsere Verfassung zu respektieren!
- "Wehret den Anfängen!": Wer heute Minarette nicht verbietet, wird morgen in der Burka herumlaufen müssen oder gesteinigt werden. Die Scharia wird unserem Recht übergeordnet. Irgendwann muss diesen Islamisten mal gezeigt werden, dass wir hier nicht Alles tolerieren!
- Sobald wir in den arabischen Ländern Kirchen bauen dürfen, können wir auch über Minarette in der Schweiz reden



Die Gegner dieser Initiative bringen folgende Argumente:
- Die Glaubensfreiheit sichert in der Schweiz allen Einwohnern die Ausübung ihrer Religion zu. Moscheen sind erlaubt. Ob eine Moschee ein Minarett hat oder nicht, ist nicht der springende Punkt.
- Integrationsprobleme mit einigen wenigen Immigranten bestehen zweifelsfrei. Diese werden aber nicht mittels Verboten verschwinden. Die schweizerische Gesellschaftsform ist stark integrierend und für Immigranten attraktiv, so dass sie sich grossmehrheitlich den landesüblichen Sitten anpassen. Das Schweizerische Integrationsmodell (Chancengleichheit, keine Aus- und Abgrenzung, voller Zugang zu Bildung und Beruf, wirtschaftlicher Erfolg) ist seit Jahrzehnten ein Erfolgsmodell. Siehe dazu unsere (U17-)Fussball-Nati, die Teilnehmer von Musicstar, die Mitarbeiter in euren Firmen, den Schulhausplatz von Bösingen oder die Teams, denen der Restauranttester Daniel Bumann in seinen Sendungen begegnet.
- Muezzin/Betrufe: Für jedes künftige Minarett muss ein Baugesuch gemäss dem lokalen Gesetz eingereicht werden. Es bestehen somit Einsprachemöglicheiten. In der Bauwilligung kann zudem explizit festgehalten werden, dass Betrufe nicht zugelassen sind.
- Selbst wenn Islamismus oder eine mögliche Einwanderungswelle einem Angst machen: Ein Minarett-Verbot führt nicht zum Ziel! Ganz im Gegenteil: Die Schweiz wird eher Ziel von Radikalen, weil sie damit eine einfache Angriffsfläche bietet. Einreiseverbote, die Ausweisung von Radikalen und die Durchsetzung unserer Gesetze sind wirkungsvollere Möglichkeiten gegen Missbrauch und Straftaten.
- Weltweit wurde noch nie ein Konflikt effektiv gelöst, indem man etwas verbot und aufeinander losging, sondern immer nur durch geduldige Kommunikation.
- Der Minarett-Zähler in Giacobbo/Müller bringt es mit tatsächlichen Zahlen auf den Punkt: Heute sind in der ganzen Schweiz nur vier Minarette vorhanden - von einer flächendeckenden Minarettisierung kann also keine Rede sein!

Der Vorstand der FDP Bösingen empfiehlt nach dem Abwägen dieser Argumente einstimmig und überzeugt, die Initiative mit einem NEIN abzulehnen.

Schluss mit Billig-Bahn: Jetzt muss bezahlen, wer die Bahn nutzt

Interessanter Leitartikel in der heutigen Sonntags-Zeitung: Neu sollen nicht mehr die Steuerzahler die Bahninfrastruktur bezahlen, sondern die Bahnfahrer! Die Tarife würden um rund 7% steigen.

Hier einige Passagen aus dem Artikel:

...Die Zeit des relativ günstigen Bahnfahrens in der Schweiz geht definitiv zu Ende...Bisher zahlte die öffentliche Hand den Ausbau des Bahnnetzes, zwar mit Steuergeldern, aber das merkte niemand direkt im Portemonnaie...Noch weiter geht Reiner Eichenberger, Ökonom und Finanzwissenschaftler an der Universität Freibur. Er plädiert dafür, mittelfristig alle Subventionen für die Bahn abzuschaffen: "Wenn der Privatverkehr seine Kosten deckt, gibt es keinen Grund mehr, den öffentlichen Verkehr zu subventionieren"...


Meines Erachtens ein Schritt in die richtige Richtung: Transparenz, Kostenwahrheit, Verursacherprinzip. Wer etwas nutzen will, muss die damit entstanden Kosten bezahlen.

Ob dieses Vorhaben politisch mehrheitsfähig ist?

Samstag, 14. November 2009

Holland schafft Autosteuern ab – jetzt wird pro Kilometer bezahlt

Revolutionäre Idee - einfach, transparent, verständlich und modern umgesetzt!

Um das Klima zu schützen und Staus zu verringern, reformieren die Niederlande radikal ihr System der Verkehrsbesteuerung.

Statt der althergebrachten Steuer zahlen Autobesitzer in Holland künftig drei Cents pro gefahrenem Kilometer. Die Gebühr wird bis 2018 schrittweise auf 6,7 Cents erhöht. Auf die Einführung dieses Systems von 2012 an einigte sich jetzt nach jahrelangen Debatten die Regierungskoalition aus Christ- und Sozialdemokraten.

Das neue System biete Anreize, das Auto stehen zu lassen. Dadurch werde die Belastung der Umwelt durch Kohlendioxid in Fahrzeugabgasen voraussichtlich um zehn Prozent abnehmen, erklärte Verkehrsminister Camiel Eurlings nach Medienberichten vom Samstag.

Weniger Tote und Staus

Insgesamt werde die Zahl der von niederländischen Autos zurückgelegten Strassenkilometer um 15 Prozent abnehmen, da mehr Menschen auf öffentliche Verkehrsmittel sowie das Velo umsteigen würden. Zudem werde es pro Jahr sieben Prozent weniger Verkehrstote geben. Bis 2020 könne sich zudem die Zahl der Staus auf Hollands Strassen auf das Niveau von 1992 verringern.

Für die Gebührenberechnung müssen alle niederländischen Autos mit speziellen GPS-Systemen ausgestattet werden. Sie erfassen die gefahrenen Kilometer und senden die Informationen an eine staatliche Zentralkasse, die das Geld von den Konten der Fahrzeughalter einzieht. Informationen über den Streckenverlauf sollen aus Datenschutzgründen nicht gespeichert werden.

Kritik und Lob

Die oppositionellen Liberalen und Sozialisten kritisierten den Reformplan, auf den sich das Regierungskabinett am Freitag geeinigt hatte. Der Verkehr werde dadurch nicht abnehmen, jedoch würden die Autofahrer künftig «mehr als bisher dafür bezahlen, dass sie im Stau stehen», hiess es. Die Grünen erklärten, die Reform sei nicht radikal genug auf den Umweltschutz ausgerichtet und könne daher nur ein erster Schritt sein.

Nach Berechnungen der Regierung werden 59 Prozent der Autofahrer in den Niederlanden weniger bezahlen als beim alten Steuersystem. Für 25 Prozent würden die Kosten etwa gleich bleiben, 16 Prozent würden allerdings mehr Geld fürs Autofahren hinlegen müssen, erklärte der Verkehrsminister.

Die jährlichen Gesamteinnahmen des Staates durch die Verkehrsbesteuerung, die derzeit bei 6,6 Milliarden Euro liegen, steigen angeblich nicht. Es ändere sich lediglich die Zusammensetzung dieser Einnahmen und die Art, wie sie erhoben werden.


In dem Zusammenhang kommt mir in den Sinn, dass doch vor einigen Jahren mal ein Projekt gestartet wurde, um die Schweizerische Autobahn-Vignette neu elektronisch zu machen statt dieser Kleber, die man fast nicht abnehmen kann, zu verwenden. Die Autokennzeichen-Leser, die für die Erfassung der Schwerverkehrsabgabe verwendet werden, hätten die Autonummern lesen sollen und mit der Vignetten-Datenbank vergleichen. Die Vignette hätte man auf dem Internet mit Kreditkarte bezahlt. Ob wohl etwas daraus geworden ist?

Quelle: Berner Zeitung

Freitag, 6. November 2009

Zürcher Schüler lernen in Bösingen das Haushalten

Eine positive Nachricht für Bösingen!

Die ehemalige Bäuerinnenschule in Uttewil bei Bösingen hat eine neue Bestimmung gefunden. Ab Januar 2010 werden dort Zürcher Mittelschüler das Haushalten lernen. Jetzt wird das Gebäude baulich angepasst.



«Wir sind glücklich, dass wir für unsere Liegenschaft einen neuen Nutzer gefunden haben, und erst noch einen, der dem Zweck unserer Stiftung entspricht», erklärt Annemarie Schnyder, Präsidentin des Stiftungsrates der Bertha-Schnyder-Stiftung, welcher die Liegenschaft in Uttewil gehört. Wie sie betont, hat die Stiftung nach dem Wegzug der HWA Bolligen im Sommer 2008 intensiv nach einem neuen Mieter gesucht.

Eher zufällig hörte sie davon, dass die Bildungsdirektion des Kantons Zürich auf der Suche nach Liegenschaften für die hauswirtschaftlichen Kurse für Mittelschüler ist. «In einem Schreiben an die Bildungsdirektorin Regine Aeppli wiesen wir auf die Möglichkeiten von Uttewil hin», meint Schnyder. Eine Ortsbesichtigung durch die Verantwortlichen des Projekts Hauswirtschaft führte schliesslich zum Erfolg. Die Stiftung konnte in den letzten Tagen mit der Bildungsdirektion einen Vertrag unterzeichnen.

Langfristiger Vertrag

Zuerst in einer eineinhalbjährigen Versuchsphase und dann während fünf Jahren werden Zürcher Mittelschüler in Uttewil ihren obligatorischen Hauswirtschaftsunterricht besuchen. Vorgesehen ist, dass pro Jahr zehn dreiwöchige Kurse durchgeführt werden. Die Liegenschaft ist geradezu ideal für die hauswirtschaftlichen Kurse, hatte das Haus doch von jeher diese Bestimmung. Die ganze Infrastruktur ist vorhanden: Schulküche, Werkräume oder auch Zimmer für eine grössere Anzahl Personen.

Umbauten

Was fehlte, war bis jetzt die Erschliessung des Gebäudes durch eine feuersichere Treppe. Dieser Mangel wird zurzeit behoben; in Uttewil sind Bauarbeiten im Gang. Eingerichtet werden auch eigene sanitäre Anlagen für das Betreuungsteam. «Das bedeutet für die Stiftung eine ansehnliche Investition von rund einer halben Million», betont die Präsidentin. Die Jugendlichen werden die Kurse, betreut von einem dreiköpfigen Team, klassenweise besuchen. Sie wohnen im Internat und werden jeweils am Wochenende nach Hause zurückkehren.

Aus Spargründen hatte die Zürcher Regierung auf das Schuljahr 2004/2005 den hauswirtschaftlichen Unterricht an den Mittelschulen gestrichen. Die Einrichtungen wurden veräussert. 2007 verlangte die SVP mit einer Volksinitiative, dass der hauswirtschaftliche Unterricht wieder eingeführt werde; nicht nur für die Schüler von Langzeit-, sondern auch von Kurzzeitgymnasien. Das bedeutet, dass statt wie bis 2003 60 neu bis zum Schuljahr 2014/2015 gegen 120 dreiwöchige Kurse pro Jahr organisiert werden müssen.

Zurück zu den Anfängen
Am 9.November 1929 eröffnete Bertha Schnyder im umgebauten elterlichen Stöckli in Uttewil eine Bäuerinnenschule. Die engagierte Bauerntochter hatte sich am Haushaltungsseminar in Zürich zur Haushaltungslehrerin ausbilden lassen. In den Krisenjahren und vor allem während des Krieges hatte sie die Selbstversorgung in den Mittelpunkt ihres Schulprogramms gestellt. 1971 wurde ein neues Schulkonzept ausgearbeitet, und es kam zu einer Namensänderung in «Frauen- und Töchterschule Uttewil». Damit sollte auch nach aussen gezeigt werden, dass die Schule für Frauen jeglichen Standes offen ist.

1997 kam es zu einem erneuten Namenswechsel. Die Institution hiess fortan «Schule Uttewil» mit dem Zusatz «für Ausbildung, Lebens- und Freizeitgestaltung». Vom August 2003 bis August 2008 richtete die HWA Bolligen, eine Ausbildungsstätte für lern- und/oder körperbehinderte schulbildungsfähige Jugendliche, in Uttewil eine Filiale ein


Quelle: http://www.bernerzeitung.ch/region/freiburg/Zuercher-Schueler-lernen-in-Boesingen-das-Haushalten/story/14713662

Donnerstag, 5. November 2009

(M)ein Diskussionsabend mit Bundesrat Ueli Maurer in der Süri

Letzten Dienstag organisierte die SVP Mittelland-Nord (Kanton Bern) einen Diskussionsabend mit Bundesrat Ueli Maurer in der Süri. Niemand kann sich erinnern, dass jemals ein Bundesrat dort gewesen ist. Ueli Maurer sagte, dass er immer gern an solchen Orten ist, denn das sei für ihn die richtige, ursprüngliche Schweiz. Ich war fast eine halbe Stunde vorher dort und es hatte schon fast keine freien Plätze mehr. Neben mir sass übrigens Nationalrätin Andrea Geissbühler (SVP/BE), die wie ich zu "den Jungen" gehörte - bei solchen Veranstaltungen leider üblich.

Die von den Organisatoren vorgegebenen Themen waren die Armee, Kernenergie (wegen dem AKW Mühleberg in unserer Region) und die laufenden Verhandlungen über den EU-Agrarfreihandel. Bundesrat Maurer sprach ohne Notizen, aber dennoch strukturiert und verständlich rund 45 Minuten zu all diesen Themen! Wow!



Die Armee sei seit dem Fall der Maurer schlecht konzipiert worden, nämlich wie eine Einsatzarmee der NATO. Das passe jedoch nicht zur Schweizerischen Miliz-Armee. Die ganzen Reorganisationen hätten bewirkt, dass heute vieles im Argen liege (die Berner Zeitung zweifelt, ob es wirklich so schlimm ist). Für die Sicherheit müsse die Schweiz ihre Unabhängigkeit bewahren, weil sie nur selber gut zu sich schauen könne.

Derzeit sei keine valable Alternative zur Kernenergie vorhanden, da diese relativ unabhängig herstellbar, sauber und in der Schweiz sicher sei.

Das Agrarfreihandels-Abkommen, das mit der EU derzeit in Verhandlung ist, würde gemäss Ueli Maurer den Lebensmittel-Selbstversorgungsgrad der Schweiz von heute 55% auf rund 30% senken. Sehr viele Bauern müssten ihre Höfe aufgeben, die Schweiz würde verwildern und wäre nicht mehr die Schweiz, wie wir sie lieben. Und günstiger würden die Lebensmittel auch nicht.

Sein Fazit: Wir müssen in Sicherheit, Energieversorgung und Lebensmittel-Produktion unabhängig bleiben.

Ich fand es interessant und auch erkenntnisreich. Was mich persönlich daran gestört hat, war dass die Schweiz als einzig korrekte politische Grösse angeschaut wird. Weshalb sollten andere (Kantone, Nachbarländer, Supranationale Organisationen) nicht genau so gute Ergebnisse liefern können? Wieso soll die Verteidigung genau bei der CH-Grenze beginnen? Und dass ein Agrarfreihandel nicht tiefere Preise und volkswirtschaftlichen Nutzen bringt, kann ich fast nicht glauben.

Lowlight war ein Scherz (zumindest hoffe ich, dass es einer war - obwohl man es nicht ganz offensichtlich merkte. Sonst wäre dann wirklich etwas faul im Lande...): Wissen Sie, warum die Schweizer-Fussball-Nati kein Schweizerkreuz mehr auf dem Trikot hat? Bundesrat Maurer "habe gehört", dass dies wegen den vielen Muslimen in der Nati sei, die sich durch das Kreuz gestört fühlen! Deftige Äusserung von einem Bundesrat - so kurz vor der Minarett-Initiativen-Abstimmung!



Als Geschenk hat Bundesrat Maurer einen Fleisch-Blumenstrauss aus der Dorf-Metzg Jaun in Neuenegg erhalten.

Alles in Allem ein durchaus gelungener und interessanter Abend!

Montag, 2. November 2009

Bill Clinton-Biografie: Fazit für die Gemeindepolitik

Ich habe in den vergangenen Wochen die Autobiografie von Bill Clinton "Mein Leben" gelesen. Schon in seinem Umfang ist dieses Buch mit seinen über 1500 Seiten eindrücklich!



Es ist für mich als schweizerischen Lokalpolitiker erstaunlich, wie zielstrebig er seine Politikerkarriere angegangen ist. So hat er z.B. als Studienort bewusst Washington ausgewählt, um einen Freiwilligen-Job bei einem Senator zu bekommen und so ins nationale Politleben reinzusehen.

Daneben konnte ich folgende Schlüsse für die Gemeindepolitik ziehen:
- Pro Wahlkampf fünf Themen auswählen und aufzeigen, wie sich diese konkret auf den Wähler auswirken. Z.B. durchgehendes Trottoir von A nach B, Themenabende zum Thema X, Einzonen und Erschliessen des Gebietes Y
- Diskussionen und Gespräche trainieren und so die aufkommenden Fragen, Kritiken und Bemerkungen voraussehen
- Aktiver auf die Wähler zugehen, z.B. die Vereine beim Kafi-nach-dem-Training besuchen und sich vorstellen. Wie sollen die Leute einen wählen, den sie gar nicht kennen?
- Die eigenen Themen beharrlich verfolgen, jedoch kooperativ mit anderen zusammenarbeiten. Ist v.a. im schweizerischen Konkordanz-/Proporz-System wichtig.
- Sich konsequent auf die Zukunft ausrichten und die Änderungen bewusst untersützten, z.B. die Ausbildungen auf die kommenden Bedürfnisse anpassen

Kurzum: Mit erhöhter Professionalität, wie wir sie aus dem Berufsleben kennen, lässt sich noch einiges erreichen!